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Preisträger
Packeis von Simon Schwartz
avant-verlag
Ein deutscher Comic, der ästhetische Anleihen bei Chris Ware, David B. und Seth macht – kann das mehr sein als eine eklektische Arbeit? Allemal, wie „Packeis“ beweist, mit dem der Berliner Zeichner Simon Schwartz nach seinem autobiografischen Debüt „drüben!“ ganz neue Wege einschlägt. Denn „Packeis“ blickt hinaus in die Welt und zurück in die Vergangenheit. Der voluminöse Band erzählt die Geschichte der ersten Reise zum Nordpol, Rechtfertigung für die kühle blaue Zusatzfarbe, die den Band prägt. Er erzählt aber noch viel mehr: von Mythen der Inuit, von Betrügereien der Entdeckungsreisenden und vom alltäglichen Rassismus an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, der Matthew Henson, den afroamerikanischen Helden von „Packeis“, um die Früchte seines Muts und seiner Mühe betrügt. Simon Schwartz hat in diesem Comic Abenteuer, Geschichtsdokumentation und Vision zu einem Amalgam verknüpft, das erzählerisch eine ganz eigene Handschrift zeigt – ein seltenes Glück im deutschen Comic.
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Laudatio: Der beste Comic eines deutschsprachigen Zeichners kommt in diesem Jahr aus der Kälte. Aus den Schrecken des Eises und der Finsternis, um Christoph Ransmayr zu zitieren. Simon Schwartz führt uns in seinem zweiten Buch „Packeis“ an den Nordpol – so wie Commander Robert Peary den Protagonisten dieser Geschichte, den farbigen Schiffsjungen Matthew Henson, dorthin führt. Es spricht viel dafür, dass Henson der erste Mensch am Pol war, aber das durfte im Jahr 1909 niemand wissen, denn Peary war ein Weißer, und ein Schwarzer durfte ihm nicht im ewigen Weiß zuvorgekommen sein. Auf jeden Fall war Henson einer der wichtigsten Helfer von Peary, und selbst das erschien seinerzeit ehrenrührig. Und bis heute, mehr als hundert Jahre nach dem damals weltbewegenden Ereignis, hat dieses Verschweigen von Hensons Leistung Bestand.
Deshalb ist „Packeis“ ein doppelt würdiger Preisträger: qualitativ sowieso, weil der Einfallsreichtum, mit dem Simon Schwartz hier amerikanische Realität und Sagenwelt der Inuit erzählerisch wie ästhetisch verknüpft, bewundernswert ist. Aber auch, weil er ein Thema gewählt hat, das leider von unvermindertem Interesse ist: den Egoismus und die Arroganz. All das verknüpft Simon Schwartz zu einer Abenteuergeschichte klassischen Zuschnitts, die man nicht aus der Hand legen mag. Und am Schluss sitzt man belehrt da, und weiß nicht, was einem geschehen ist. Simon Schwartz steht nun beschert da. Aber er weiß, warum.
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