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AMAZING!
50 Jahre Spider-Man 7. bis 10. Juni 2012 Öffnungszeiten: Do 12–19, Fr/Sa 10–19, So 10–18 Uhr Kongresszentrum Heinrich-Lades-Halle, Großer Saal, Empore
Nichts deutete im Juni 1962 darauf hin, dass mit der Geschichte „Spider-Man!“ in „Amazing Fantasy“ #15 ein Stück Popkultur entstehen sollte. Die Zeichnungen hölzern und der Held ein Teenager, der bei Onkel und Tante lebt, mit Geldsorgen und der von Mitschülern verlacht wird. Der Biss einer radioaktiven Spinne aber sollte alles ändern ...
Stan Lee und Steve Ditko veränderten mit „The Amazing Spider-Man“ die Superhelden für immer, es waren nicht die Kräfte, die Gabe an Wänden entlang zu krabbeln, nicht das ikonische rot-blaue Kostüm mit dem Netzmuster, sondern die existenzialistischen Zweifel der Figur. Denn Peter Parker wollte kein Held sein, er musste erst schmerzhaft lernen, mit der großen Verantwortung umzugehen. Im Grunde genommen ist „Spider-Man“ eine Geschichte über das Erwachsenwerden und die Verweigerung, Verantwortung zu übernehmen, das machte auch den Charme der frühen Hefte aus. Deshalb kam „Spider-Man“ zu Beginn der 1960er-Jahre so gut an, denn Amerika befand sich gerade im Umbruch und Stan Lee traf genau den richtigen Ton, um die Leser anzusprechen. Schließlich reifte Peter Parker heran, doch die Probleme blieben dieselben, zwischen den Kampfszenen blieb immer noch Zeit für ein wenig Psychologie, weshalb die Popularität auch immer größer wurde und Spider-Man heutzutage zu den bekanntesten Superhelden der Welt gehört.
Schnell wechselte die Figur in andere Medien, eine Zeichentrickserie, die ersten ungelenken Realverfilmungen und schließlich im Jahr 2002 der Durchbruch mit dem Film von Sam Raimi, der Spider-Man endgültig zur globalen Ikone machte. Seitdem ist das Merchandise in die Millionen gegangen und was noch in den 1960er-Jahren auf Bubblegum-Cards seinen Anfang nahm, ist heutzutage unüberschaubar. Die Marke hat einen enormen Wiedererkennungswert und ist schon bei den Kleinsten bekannt.
Auch in Deutschland gehört „Die Spinne“ zu den beliebtesten Helden. Seit im September 1966 in „Hit Comics“ Nr. 1 erstmals eine Geschichte des Wandkrabblers erschien, werden sie bis heute, mit einigen Unterbrechungen, bei unterschiedlichen Verlagen aufgelegt – die Popularität der Comics ist ungebrochen.
Zeichner wie Ditko, John Romita und sein Sohn John Romita Jr., Ross Andru und Todd McFarlane prägten die Welt von Spider-Man. Die Hefte erzählen von den ewigen Schlachten mit seinen Gegnern und vom ständigen Hadern mit Peter Parkers Rolle als Held. Ein Rundgang durch die Geschichte von Spider-Man zeigt noch einmal die Faszination, die von den frühen Geschichten ausging, als die Hefte noch diese großartige Naivität besaßen und als der menschlichste aller Superhelden seine Karriere wider Willen begann. Denn wie der Schöpfer Stan Lee einmal sagte: „Was Mickey Mouse für Disney ist, das ist ‚Spider-Man’ für Marvel“. Eine ganz und gar einzigartige Geschichte. Und ein Stück Popkultur.
Klaus Schikowski
Führung durch die Ausstellung mit dem Kurator Klaus Schikowski:
Donnerstag, 7. Juni, 16:30 Uhr; Freitag, 8. Juni, 16:30 Uhr; Samstag, 9. Juni, 12 Uhr und Sonntag, 10. Juni, 12 Uhr
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