english Versionvom 7.-10.Juni 2012
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Schatten und Visionen
Die Dämonen des David B.
7. Juni bis 15. Juli 2012
Öffnungszeiten: Di–Fr 11–18, Sa/So/Feiertag 11–16 Uhr
Sonderöffnungszeiten 7. bis 10. Juni: Do 12–19, Fr/Sa 10–19, So 10–18 Uhr
Kunstmuseum

David B. ist unbestritten eine der Galionsfiguren der neuen französischen Comic-Szene. Der 1959 in Nîmes geborene und seit langem in Paris lebende Künstler ist ein Mitbegründer des einflussreichen Autorenverlags L'Association und hat in den vergangenen zwanzig Jahren ein breites Werk von beeindruckender Konsequenz, Dichte und Tiefe geschaffen. Seit dem Erfolg von „Die heilige Krankheit“, 2008 ausgezeichnet mit dem Max und Moritz-Preis als bester internationaler Comic, erscheinen viele Bücher von David B. auch in deutscher Sprache.
„Schatten und Visionen – Die Dämonen des David B.“ ist die erste in Deutschland gezeigte Retrospektive seines Werks. Sie ist nicht chronologisch angelegt, sondern thematisch und berücksichtigt vor allem die auf Deutsch erschienenen Alben. Ausgehend vom Hauptwerk „Die heilige Krankheit“ (2006) vertieft sie sich in vier Themen, die David B. in vielen Comics mit großer Hartnäckigkeit umkreist: Träume, Religionen und ihre Häretiker, Literatur und Krieg.
Im Mittelpunkt steht „Die heilige Krankheit“, mit dem David B. im Genre der Comic-Autobiografie neue Maßstäbe setzte. In diesem knapp 400 Seiten dicken Roman lieferte er nicht nur eine schonungslose Auseinandersetzung mit der Epilepsie seines Bruders Jean-Christophe und ihrer verheerenden Wirkung auf den Familienalltag und sein Aufwachsen – er gewährt auch einen aufschlussreichen Einblick in die spirituellen Verwirrungen der 60er- und 70er-Jahre, und nicht zuletzt reflektiert er ihren Einfluss auf sein Schaffen.
In der Tat liefert „Die heilige Krankheit“ den Schlüssel zur vielschichtigen Welt von David B.; sie macht deutlich, dass die Wurzeln seiner inhaltlichen und visuellen Obsessionen in seiner Kindheit im Schatten der Krankheit seines Bruders liegen. Diese versetzte das Leben der Familie Beauchard in einen ständigen Ausnahmezustand. Jean-Christophes Anfälle bestimmten den Lebensrhythmus, und die Eltern schleppten die ganze Familie von einem Guru zum nächsten Scharlatan. Die Folge: David B. tauchte immer tiefer in seine von historischen Außenseitern, literarischen Figuren und Fabelwesen bevölkerte Fantasiewelt ein.
Auch ästhetisch liegt die Wurzel von David B. in seiner Kindheit: Durch die frühe Konfrontation mit esoterischen Gedankenwelten bildet er in seinen Zeichnungen die Realität nie nur ab, sondern deutet sie, überhöht sie metaphorisch und findet Bilder selbst für die abstraktesten Gedanken.
Damit hat er einen Kosmos von großer inhaltlicher und grafischer Eigenständigkeit geschaffen, auch wenn er sich immer zu einem klassischen, narrativen Comic bekennt und sich gerne – immer sehr frei und eigenwillig allerdings – populärer Genres wie Abenteuer, Historie, Krieg oder Western bedient.
Wenn „Die heilige Krankheit“ der Stamm der Ausstellung ist, bilden die vier thematischen Vertiefungen – Literatur, Träume, Krieg und Häretiker – die Äste. Durch die Gegenüberstellung von Comics und Illustrationen aus unterschiedlichen Perioden und unterschiedlichen Genres – „Das bleiche Pferd“ (2001), „Auf dunklen Wegen“ (2010), „Geschehnisse der Nacht“ (2004), „Die besten Feinde“ (2012), „Babel“ (2005), „Kapitän Scharlach“ (2010) und andere mehr – wird man der inneren Kohärenz gewahr, die das Werk von David B. auszeichnet.
Christian Gasser

Empfang in der Ausstellung: Donnerstag, 7. Juni, 18 Uhr
(gemeinsam mit der Ausstellung „CCC² – Comic Cartoon Caricature")
Einführung: Christian Gasser, Kurator
Eintritt frei!

 

Illustration der Geschichte
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Grauen um die Ecke
Schatten und Visionen
Die Dämonen des David B.
CCC² – Comic Cartoon Caricature
Künstler aus der Schweiz und der Metropolregion
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Projekte der Goethe-Institute Moskau, Kairo, Jakarta
Manuele Fior
Sektionen mit sanftem Skalpell
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Hänsel und Gretel
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26. und 27. Comic-Zeichner-Seminar 2011 und 2012
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Livet är inget för amatörer – Das Leben ist nichts für Amateure