english Versionvom 3.-6.Juni 2010
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Jahrhundert der Comics
Die Zeitungs-Strip-Jahre
3. bis 6. Juni 2010

Öffnungszeiten: Do 12–19, Fr/Sa 10–19, So 10–18 Uhr

Kongresszentrum Heinrich-Lades-Halle, Großer Saal

Die Kunstform der Comics – zeitgleich mit dem Film entstanden – genoss Ende des 19. Jahrhunderts auf Anhieb allergrößte Popularität. In Form von großformatigen und farbigen Beilagen zu den amerikanischen Sonntagszeitungen zielten Comics insbesondere auf das Millionenheer der Einwanderer, die noch unsicher in Sprache und Gebräuchen der Neuen Welt waren. Mit 800.000 Deutschstämmigen war New York Ende des 19. Jahrhunderts die größte „deutsche“ Stadt nach Berlin. Ausgeschlossen vom bürgerlichen Kulturleben wurde den Neubürgern mit den Comics eine eigene kulturelle Kommunikationsform geboten, die angesichts des weiteren Fortgangs des „medialen 20. Jahrhunderts“ heute in ihrer symbiotischen Verknüpfung von Schrift- und Bildinformationen visionär wirkt.
Bemerkenswert ist auch das hohe intellektuelle und künstlerische Niveau der frühen Comics. Der spätere Bauhaus-Professor und Maler Lyonel Feininger konzipierte 1906 zwei Serien für die Chicago Tribune. Winsor McCay nahm ab 1904 in seinen von Sigmund Freuds „Traumdeutung“ inspirierten Serien den Surrealismus vorweg. Und George Herriman erprobte mit seiner Serie „Krazy Kat“ über 30 Jahre hinweg ein fantastisch skurriles Theater irgendwo zwischen Dada-Subversion und Beckettscher Bühnen-Absurdität.
Die Jahre der großen Depression und des Zweiten Weltkriegs wurden dann von immer umfangreicheren und realistischeren Erzählsträngen bestimmt, die den Leser an exotische Orte und in fantastische Welten entführten: „Tarzan,“ „Flash Gordon“, „Prinz Eisenherz“ – alles, was von der Tristesse des Alltags ablenkte, war willkommen. Nach dem Krieg verschob sich der Fokus auf Familienthemen und der Comic wurde zunehmend angewandt, auch politisch Stellung zu beziehen.
Die Ausstellung von Alexander Braun, die nach Stationen im Museum Huelsmann in Bielefeld, dem RWE-Tower in Dortmund und der Galerie der Stadt Remscheid nun im Rahmen des 14. Internationalen Comic-Salons in Erlangen gezeigt wird, dokumentiert diese aufregenden Jahre sowohl in den gedruckten historischen Original-Exponaten als auch in Original-Zeichnungen bedeutender Zeichner aus 100 Jahren: Lyonel Feininger, Winsor McCay, Rudolph Dirks, Harold Knerr, Bud Fisher, George Herriman, George McManus, Chester Gould, Hal Foster, Burne Hogarth, Milton Caniff, Chic Young, Walt Kelly, Tony Millionaire, Tomas Bunk und vielen anderen.
Zur Ausstellung ist ein 256 Seiten starker Katalog mit 320 Farbabbildungen erschienen, der viele Aspekte des Mediums in dieser Ausführlichkeit zum ersten Mal in deutscher Sprache abhandelt. Der Kurator der Ausstellung, Alexander Braun, 1966 in Dortmund geboren, lebt als bildender Künstler in Bonn. Neben seiner künstlerischen Karriere hat er Kunstgeschichte und Philosophie studiert und 1996 über den amerikanischen Installationskünstler Robert Gober promoviert. In den 1990er-Jahren war er Redakteur bei Comic-Info und den ersten Ausgaben der Comixene nach dem Relaunch. Seit dieser Zeit publiziert er regelmäßig in deutschsprachigen Kunstmagazinen.

Eine Ausstellung von Alexander Braun im Rahmen des 14. Internationalen Comic-Salons Erlangen.

Preview

 

Jahrhundert der Comics
Die Zeitungs-Strip-Jahre
Vom Leben gezeichnet
Deutsche Zeitungs-Strips heute
Sechs Zeichner – Ein Autor
Graphic Novels von Peer Meter, gezeichnet von Barbara Yelin, Isabel Kreitz, David von Bassewitz, Gerda Raidt, Nicola Maier-Reimer und Julia Briemle
Kosmos und Comic
Der universelle Mythologe Jens Harder
Mahlermuseum
Die minimalistischen Variationen des Nicolas Mahler
Jetzt wird alles wieder gut!
Der Comic als Konzept – Oliver Grajewski ist Tigerboy
Aspekte des Alltags
Der Zeichner und Szenarist Pascal Rabaté
Mecki
Sechzig Jahre Comic-Abenteuer
Happy Birthday, Charlie Brown!
Die Peanuts werden 60
Zieh, Fremder!
Die ewige Faszination Western
Im großen Atem der Natur
Deribs und Jobs magische Western-Serie „Yakari“
Reise ins Abenteuer
Neue Seiten von Milo Manara
Und das Wort ist Bild geworden
Über die Comics und das Religiöse
Grenzgebiete – drüben!
Kindheitserinnerungen zwischen Ost und West
Fremdheit in Text und Bild
Universität Erlangen-Nürnberg und Hochschule für Gestaltung Offenbach
Die Duckomenta
Die Enten sind zurück!
Manga als „Sprache“
Graduate Students der Kyoto Seika University stellen sich vor
Jakob – Ein Comic-Märchen
Abschlussprojekt an der Filmakademie Baden-Württemberg
Seelenstrips
Autobiografische Comic-Blogs aus Deutschland
cinearte – cinecomic
Geschichten in Bildern
Künstlerische Comics und Cartoons
Der Comic-Salon zu Gast im Kunstmuseum Erlangen
Der letzte lebende Mensch ... Morgen!
24. und 25. Comic-Zeichner-Seminar 2009 und 2010
The Last Match
Die kleinste große Ausstellung der Welt
The wooden house
Der Traum vom eigenen Pferd
Tonto – Granulat 6/10
Schaufenster-Präsentation
World Wide Fund For Nature WWF
Kein Kahlschlag für Kinderbücher!
Comic Café – Comicaze
Das Beste von Münchner Comic-Zeichnern – Live und in Farbe!
toonsUp präsentiert:
Let's Play!
Nichts für Zyklopen
3D-Cartoons von Anjo Haase